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Bayer II holt im Abstiegskampf zwei wichtige Punkte gegen SV Opladen I.

Nach der knappen Niederlage gegen Schlebusch I standen wir im Abstiegskampf schon ein wenig mit dem Rücken zur Wand. Ein Sieg gegen die in dieser Saison bislang ebenfalls schwer gebeutelten Opladener musste her!

Bis auf Lennard, der in südlicheren Gefilden weilte, konnten wir in Bestbesetzung antreten. Die Opladener liefen, zumindest nominell, mit ihrer Stammacht auf.

Das heißt: Leider stellte sich im Verlauf des Abends heraus, dass der an Brett 2 gesetzte Michael Leichter aus unbekannten Gründen wohl doch passen musste. Schade für Felix, der gerne gespielt hätte und nun zum Warten und Zuschauen verdammt war!

Nach einer Stunde lagen wir also mit 1-0 in Führung. Ein erster Rundgang stimmte mich halbwegs optimistisch, dass dieser Mannschaftskampf ein gutes Ende nehmen konnte. An Brett 1 sah sich Karl-Heinz einer typischen Scharff-Stellung mit entblößtem König, Doppelbauern und taktischem Angriff gegenüber, die ihm aber durchaus Konterchancen ließ. Werner hatte einen Bauern mehr und einen gut geschützten Freibauern im Brettzentrum. Bei Karl Pützkaul war die Stellung noch ziemlich ausgeglichen, vielleicht mit leichten Stellungsvorteilen für uns. Ich selber sah mich unerwartet mit der Bird-Eröffnung (1. f4) konfrontiert und hatte dem fianchettierten Damenläufer meinen Königsläufer entgegengestellt, was ja bekanntermaßen so manche taktische Verwicklung provoziert.

 

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Michaels Stellung an Brett 6 machte mir als einzige etwas Sorgen. Er hatte es bislang als Weißer nicht geschafft, auch nur eine einzige Figur über die dritte Reihe hinaus zu platzieren und sah sich unangenehmen Fesselungen gegenüber. Rolf Schimpf stand für mich ausgeglichen mit angenehmen Figurenspiel, Ulrich gegen den zweiten „Hasardeur“ im Opladener Team ebenfalls.  

Einige Minuten nach dem kampflosen Sieg an Brett 2 einigte man sich am Spitzenbrett auf Remis. Karl-Heinz hatte seine Türme verdoppelt und so den angreifenden gegnerischen Figuren einen starken „Rammblock“ entgegengestellt.

Fast zeitgleich stellte mein Gegner in folgender Stellung einen Läufer ein und gab auf:

 

StellungBrett5

Weiß zieht 17. Lg4… und verliert.

 

Karl Pützkaul hatte an Brett 4 mit einem Scheinopfer inzwischen Qualität- und Bauernvorteil errungen. Um kurz nach 21:00 Uhr war auch hier der Sieg unter Dach und Fach. 3,5-0,5 für uns.

Nun musste noch ein Punkt her! Werner erschien mir dafür der aussichtsreichste Kandidat; allerdings hielt der gegnerische Läufer noch die wichtigen Einfallsfelder unter Kontrolle; die Sache gestaltete sich zäh. Rolf Schimpf stand immer noch recht aussichtsreich, kam aber auch nicht so recht vorwärts. Und Michael stand nach wie vor eingeschnürt, was inzwischen schon höchst verdächtig anmutete.

An Brett 8 hatte Ulrich durch einen Abzug gegen seine Dame einen Springer eingebüßt und sah sich einem Mattangriff gegenüber. Sein Gegenspiel gegen den mehr oder weniger nackten gegnerischen König reichte nicht. Opladen verkürzte auf 3,5-1,5.

Kurz vor Zehn dann endlich die Erlösung! Werner hatte es geschafft, seinen Turm im Zentrum zu platzieren und seinen Freibauern zu aktivieren. Der wachsende Druck veranlasste seinen Gegner zum entscheidenden Fehler: Die geschlagene Figur durfte nicht wiedergenommen werden, da ein Läuferspieß die Dame gekostet hätte. Der Mannschaftssieg war in trockenen Tüchern!

Rolf Schimpf konnte nun (trotz leicht besserer Position) getrost in ein Remis einwilligen – und tat das dann auch.

Blieb nur noch Michael. Seine Situation hatte sich, beginnend mit einer missglückten Eröffnung, kontinuierlich verschlechtert. Letztlich war er förmlich zur Bewegungslosigkeit verdammt und wurde regelrecht zusammengeschoben. Vielleicht hätte ein Qualitätsopfer noch etwas Gegenspiel bringen können. So aber drangen die gegnerischen Türme zur Grundlinie durch und machten Dame und König den Garaus. Ein sehr gutes Spiel von Matthias Röder, Gratulation!

Fazit: Nach einer Dreipunkte-Führung musste eine Zeitlang doch noch um den Sieg gebangt werden, obwohl Werner letztlich alles im Griff und Rolf Schimpf notfalls auch noch gute Chancen auf einen Sieg gehabt hätte. Es ist müßig zu überlegen, wie der Mannschaftskampf wohl ausgegangen wäre, wenn Michael Leichter am Brett gesessen hätte. Dies Frage müssen sich wohl am ehesten die Opladener stellen, die nun in der nächsten Runde gegen BSW unbedingt punkten müssen, um noch eine Chance auf den Klassenerhalt zu haben.

Manfred Birnkott

 

Br.

Bayer II

-

SV Opladen I

5 - 3

1

Sockel, Karl-Heinz 1903

-

Scharff, Klaus 1905

½ - ½

2

Liebsch, Felix 1743

-

Leichter, Michael 1973

+ - -

3

Kies, Werner 1802

-

Heliosek, Wolfgang 1700

1 - 0

4

Pützkaul, Karl 1676

-

Kozmus, Ivo 1655

1 - 0

5

Birnkott, Manfred 1828

-

van Kempen, Heinz 1652

1 - 0

6

Axmann, Michael 1720

-

Röder, Matthias 1582

0 - 1

7

Schimpf, Rolf 1692

-

Elsweiler, Karl-Heinz 1555

½ - ½

8

Liebsch, Ulrich 1697

-

Hasanovic, Huzeir 1496

0 - 1

 

 

 

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